Ballett, was bedeutet das überhaupt? Auf jeden Fall geht es nicht nur um die Abfolge korrekter Bewegungen und Positionen. Was Tanz lebendig macht, ist die Imagination und – die Gruppe, mit der getanzt wird! Ob Pirouetten drehende Elefanten oder mystische Schattenfiguren – wir haben unsere liebsten Tanzspiele und spielerische Übungen für Gruppen und Teams für dich zusammen gefasst.
Tanz ist der Schlüssel zu fabelhaften Fantasiewelten. Ob Kindergeburtstag oder Warm-Up in der Tanzschule: diese Spiele sind voller Storytelling. Sie machen jede Menge Spaß und verleihen Flügel! Dazu sind sie eine spielerische Vorbereitung auf Performances und Rollendarbietung in späteren Aufführungen. Vorhang auf für unsere Top 10 der interaktiven Tanzspiele!
Schattenfiguren
Wenn ihr die Möglichkeit habt, in einem abgedunkelten Tanzraum zu sein: Schnapp dir eine Lampe und stelle sie so auf, dass die Schatten der Kinder gut auf der Wand zu erkennen sind. Super funktioniert es, ein großes weißes Tuch aufzuhängen und die Schatten darauf fallen zu lassen.
Auch wenn Kinder wunderbar improvisieren können, hilft es für den Fokus sehr, eine Rolle oder Aufgabe zu vergeben. Auf der Schattenwand können mit Silhouetten, Händen und auch Hilfsmitteln wunderbar Geschichten getanzt werden, die zur Musik vorgelesen werden. Durch die Abstraktion der Schatten haben auch schüchternere Kinder eine sichere Bühne, um sich und ihre Bewegungen auszuprobieren!
Emojitanz
So klein Kinder auch sind, alle kennen sie: Emojis. Aber! Krumm vorm Bildschirm hocken kommt hier nicht in die Tüte! In diesem Spiel benutzen wir Emojis, um uns spielerisch mit Gefühlsausdrücken auseinanderzusetzen. Dies ist nicht nur förderlich für die kindliche Entwicklung und das in Kontakt kommen mit eigenen Gefühlen und Emotionen; das Spiel ist zudem optimales Training für performative Darbietung im Tanz und Tanztheater. So geht’s:
So wird’s gemacht: Auf ausgedruckten A4 Blättern, alternativ digital (Bildschirm oder Projektor) werden unterschiedliche Emojis mit variierenden Stimmungen gezeigt.
Zur Musik laufen die Kinder durch den Raum und imitieren tanzend den Emoji, der gerade aufgezeigt wird. Dabei laufen die Kinder durch den Raum verteilt, so dass sich immer wieder andere Kinder begegnen und gegenseitig betrachten können. Um die Übung zu vertiefen, können zum Schluss, wenn alle Emojis aufgedeckt wurden, noch einmal alle vorm Spiegel zusammen kommen. Hier dürfen alle noch einmal ihre Emoji Gesichter vormachen und selbst betrachten. In einer Feedback-Runde dürfen die Kinder zurück melden, wie sich die Gesichtsausdrücke anfühlen und welche ihre liebsten sind. Das ist eine schöne Übung, um alle Gefühle willkommen zu heißen.
Spiegel
Es stellen sich 2er-Paare auf, dabei ist jeweils ist eine Person der Spiegel. Der Spiegel muss nun jeweils jede Bewegung der Person kopieren. Zur Musik sollen nun alle Körperteile mit eingebracht werden: von Kopf bis Fuß! In der Meditation nennt man diese Übung des Körper durchlaufens Bodyscan: heißt, Schritt für Schritt geht der Fokus auf einen neuen Teil des Körpers über. So kann es mit Stirnrunzeln beginnen, Augen blinzeln, und eine Welle quer über den Körper, in Bewegungen der Füße enden.
So wird der Körper spielerisch als Werkzeugkasten erforscht, mit all den Möglichkeiten, sich zu bewegen! Darauf aufbauend können nun improvisiertere und komplexere Bewegungsaufläufe vorgeführt – und vom Spiegel kopiert werden. Je nach Alter und Fortgeschrittenem-Level dürfen auch choreografische Elemente und Ballettpositionen im Freestyle getanzt – und gespiegelt werden. Achtung: der Spiegel muss stets aufmerksam bleiben und sein Gegenüber genau beobachten und nachahmen.
Schaufensterpuppen
Die Schaufensterpuppen sind lebendig geworden! Alle Kinder stellen sich in einer Reihe auf. Wenn die Musik angeht, erwachen die Schaufensterpuppen und tanzen robotisch im Raum herum.
Vorsicht! Sobald die Musik ausgeht müssen die Schaufensterpuppen wieder so tun, als wären sie ganz normale Puppen! Wer sich noch bewegt, muss das Geschäft verlassen…
Tiere Tanzen
Dieses Spiel fördert die Koordination gewaltig – und macht dabei richtig Laune: die eigene Darbietung; gleichzeitig auch Beobachtung der anderen Kinder lassen hier gewinnen! So funktioniert’s: Jedes Kind zieht einen Zettel, auf welchem ein Tier steht. Somit wird jedem einzelnen Kind ein eigenes Tier zugewiesen.
Nun bewegen sich die Kinder zur Musik im Raum und tanzen das Tier, das sie gezogen haben. Ein Elefant kann durch den Raum stampfen, ein Vögelchen flattert hingegen leicht durch den Raum usw. Bei kleineren Kindern kann natürlich vorher ein Intro gemacht werden, in welchem man die verschiedenen Tiere durchgeht und zusammen erforscht.
Lasse ausreichend Zeit zu. Bei größeren Gruppen macht es ggf. Sinn, die Gruppe zu teilen. Nachdem sich alle Kinder betrachten und zugleich ihr eigenes Tier darbieten konnten, stellen sich alle in den Kreis. Nun wird laut ernannt, wer welches Tier ist! Dies kann auch eine schöne Aufwärmübung für spätere Choreografien sein.
Geschwindigkeitsbarometer
Super zum Verstehen des Körpers in der Schwerkraft: was passiert, wenn ich gaaanz langsam durch den Raum gehe? Was, wenn ich renne? Alle Kinder laufen wieder durch den Raum und passen auf Kommando ihr Tempo an: Schnecke, Slow Motion, Sprint, Raketenturbo… es ist garnicht so leicht, bei geringstem Tempo nicht zu wackeln oder gar umzufallen – und im Turbo-Tempo nicht ineinander zu laufen. Achtsamkeit lässt hier gewinnen!
Untergründe und Oberflächen
Ein wunderbares Spiel für Fantasiereisen. Erforsche in der Gruppe oder in Paaren, wie es sich anfühlt, auf den unterschiedlichsten Flächen zu gehen oder sogar zu tanzen! Auf Wolken, auf Eierschalen, im Fell eines riesigen Hundes, im Weltall… Man kann die Flächen unendlich weiter denken und die Phantasie gemeinsam nur so sprudeln lassen.
Marionetten
Prima, um spielerisches Choreografieren zu üben. Es gibt jeweils eine:n Puppenspieler:in und eine oder mehrere Marionette/n. Vorsichtig formt der oder die Puppenspieler:in Arme, Beine, Körperhaltung der Puppen. Wenn die Musik erklingt, bewegen die Marionetten sich langsam und lassen sich sanft führen.
So lernen die Kinder unterhaltsam, aufeinander einzugehen und zusammenzuarbeiten. Als vereinfachte Übung kann man das Spiel „unter Wasser“ stattfinden lassen, so dass kleine Anstöße von Puppenspieler:in langsame und fließende Formen finden.
Blinder Passagier
Mit Augen verbunden tanzen? Garnicht so leicht! In Partner-Teams bekommt jeweils ein Kind die Augen verbunden, das andere Kind führt und passt auf, dass keine Wände oder andere Kinder berührt werden.
Bei der Übung „Blinder Passagier“ wird ein achtsames bewegen im Raum erlernt; plötzlich wirken Boden, eigene Bewegungen und Geräusche in der Umgebung ganz anders! Ebenso eine optimale Vertrauensübung für den Partnertanz; natürlich stets wenn mit Vorsicht ausgeführt. Bitte deshalb immer anwesend bleiben.
Freier Fall
Ein Klassiker aus Tanz, Schauspiel und Performance: jeweils einzeln steht der oder die „Fallende“ mit geschlossenen Augen und dem Rücken zur Gruppe. Kerzengerade lässt sich das Kind nun rückwärts fallen, um von den anderen aufgefangen zu werden.
In dieser Vertrauensübung wird geübt, Kontrolle abzugeben und Vertrauen aufzubauen. Gleichzeitig üben die „Auffangenden“ Verantwortung und die eigene Relevanz im Miteinander.
Auch hier gilt wieder: immer dabei sein und vorher in kleinen Schritten vorbereiten. Zu Anfang können erst einmal 2er-Teams gebildet werden und das Gegenüber nur aus allernächster Nähe, mit geringer Falldistanz aufgefangen werden. Danach kann langsam gesteigert– und der Abstand erhöht werden.
Alle diese Spiele und Übungen können natürlich beliebig erweitert und verändert werden. Sie sollen dir zur Inspiration und Hilfe beim vorbereiten von Kursen, Kinderparties und kreativem Tanzunterricht dienen. Dein Lieblingsspiel ist nicht dabei und du willst uns davon erzählen? Wir freuen uns auf deine E-Mail: service@tanzmuster.de.
Wir wünschen viel Spaß beim Tanzen!